BIM ist nicht der einzige bedeutende Aspekt für die erfolgreiche Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft – aber ein entscheidender. Zumindest wenn es darum geht, ein durchgehendes und einheitliches digitales Datenmanagement ohne Medienbruch und ohne wiederkehrende Datenerfassung zu ermöglichen. Diskutiert werden die damit einhergehenden Herausforderungen und die durch BIM möglich gewordenen Vorteile spätestens seit Veröffentlichung des digitalen Stufenplans der Bundesregierung in 2015 auch in Deutschland intensiv. Wo aber sind heute die Beispiele aus der Praxis? Der für den deutschsprachigen Markt exklusiv-zertifizierte Consulting-Partner des CAFM-Weltmarktführers, ARCHIBUS US, die ARCHIBUS Solution Centers Germany – Saarbrücken GmbH, zeigt an einem realisierten Projekt, wie BIM mittels FM-gerechter Planung und CAFM konkreten Nutzen erzeugte.
3. August 2018
BIM-Integration in Bankumgebung mit FM-gerechter Planung & CAFM
Die Erfahrungen, die mit dem Einsatz vom BIM gesammelt wurden, sind hierzulande noch immer rar. Insbesondere konkrete BIM-Projekte, die den Betrieb von Immobilien- und technischen Anlagen eingebunden haben, können im übertragen Sinne an einer Hand abgezählt werden. Dabei versprechen BIM-Methode und –Modell gerade für die Betriebsphase und somit für Eigentümer und Betreiber den allergrößten Nutzen. Insbesondere die Vorteile einer FM-gerechten Planung von Neu- oder Umbauten stechen dabei hervor. Ein Anbieter von Consulting und IT, der diese anhand bereits realisierter Projekte aufzeigen kann, ist die ARCHIBUS Solutions Centers Germany GmbH: Dazu zählt das Projekt einer größeren Bank. Diese wurde bei ihrem Neubau mit Consulting für FM-gerechte Planung und BIM-integrierten CAFM unterstützt.
Das Einzigartige an diesem Projekt: Schon in 2006 hatte dieses Bankhaus neu gebaut, um sämtliche Mitarbeiter aus ihren verstreuten Bauten zentral zusammen ziehen zu können. Die Aufwände für die Abnahme und Überführung des Neubaus in den Betrieb waren an Kosten und Dauer seinerzeit aber enorm. Als die Anzahl der Mitarbeiter dann kräftig weiter wuchs und der Anteil an dazu gemieteten Flächen immer größer wurde, wurden in 2012 u.a. drei Entscheidungen getroffen: Erstens sollte ein zweiter eigener Neubau her. Zweitens sollten dieses Mal die Aufwände bei der Übernahme nach Fertigstellung deutlich reduziert werden. Und drittens sollte die Lösung im Einsatz von BIM-Methode und –IT liegen. Zielsetzungen: Ein neues “Green Building” mit 61.000 qm für weitere 1400 Mitarbeiter mit Erlangen eines LEED Platin Zertifikats und einer niedrigen CO2-Bilanz; Fördern neuer Technologien und Erreichen niedriger Betriebskosten; Involvierung der Anforderungen des Facility Managements in die Design- und Konstruktionsphase und das Vorantreiben der BIM Methodik für den gesamten Gebäudelebenszyklus.
„An exakt dieser Stelle kamen dann das Knowhow mit Consulting und das CAFM mit BIM-Integration von ARCHIBUS mit ihrem Partnerunternehmen vor Ort ins Spiel“, erläutert Dr. Asbjörn Gärtner, und beschreibt die Herausforderungen, die gemeinsam zu lösen waren: „Das Hauptproblem bei der Implementierung von BIM in einer Investmentumgebung besteht in der richtigen Vorbereitung. Wer ein vergleichbares Projekt beginnt, muss sich schließlich über die einzelnen Phasen hinaus den gesamten Lebenszyklus und dessen Management vor Augen führen“, so der Projektmanager bei ARCHIBUS. So seien etwa konkret einzurichten: Berichtigungen, Aufgaben, Pflichten, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Geklärt werden müsse auch, wer, wann und für welche in den Modellen vorhandenen Daten verantwortlich sei und in welchen Formaten und Einheiten diese Daten vorlägen. Dazu zählten dann auch sog. ‚Familien-Sets‘, Klassifizierungssysteme und der erwartete Level-of-Detail in den verschiedenen Phasen der Modellierung.
„Ein BIM-gerechtes Design, bzw. eine FM-gerechte Planung ist das eine. Aus der Sicht der künftig Verantwortlichen im Gebäudebetrieb ist aber ebenso auch eine As-Built-Dokumentation erforderlich, die bei der Übergabe noch der Realität entspricht. Denn sonst ist es in der Inbetriebnahme nur mit sehr hohen Aufwänden möglich, aktuelle Daten der existierenden Umgebung und Dokumentation zu erfassen“, so Dr. Asbjörn Gärtner. Während der Konstruktion hingegen sei das relativ einfach gewesen, indem man das REVIT-BIM-Modell dem Baufortschritt entsprechend sukzessive mit ARCHIBUS-CAFM synchronisiert habe.
Im Ergebnis lag nun eine direkte Vergleichsmöglichkeit vor: Klassische Neubauplanung aus dem Jahr 2016. Und wenig später eine FM-gerechte Neubauplanung. Tatsächlich konnte das Bankhaus für das zweite Neubauprojekt seine Ziele auch erreichen: BIM wurde in der Bank-Umgebung erfolgreich eingeführt und die Voraussetzungen für die weiteren Vorteile der Digitalisierung geschaffen. Dazu zählen nicht zuletzt auch die präventive Instandhaltung und Revisionstätigkeiten.
Über die Details und die praktischen Erfahrungen aus diesem BIM-Projekt wird die ARCHIBUS auf der Roadshow des Verbandes für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb, CAFM RING e.V: „BIM in Gebäudebetrieb und FM: The state of the art 2018 Δ“ am 18.9. in Hamburg berichten.